Warum Tauchen?

03.07.2017 11:38

Für diejeningen, die noch nie getaucht sind, ist es wahrscheinlich schwierig, sich vorzustellen, warum man dies als Beruf wählen würde. Ich versuche in diesm Post, euch das Tauchen und die Gefühle, die es in mir auslöst etwas zu erläutern.

The Rebel has risen

Schon mit 16 als ich meine Lehre begann, war für mich klar, dass ich nicht in dieses von der Gesellschaft "erfundene" System reinpasse. Ich sah aber keine Möglichkeit, aus diesem System auzubrechen, weshalb ich die nächsten dreizehn Jahre damit verbrachte, mich in diesem System zurechtzufinden und einzuordnen. Die Lust, auszubrechen wurde durch die vielen Reisen, die ich unternahm, nur noch intensiver. Als ich dann Anfang 2014 meine Divemaster-Ausbildung in Thailand machte, war für mich die Möglichkeit aus dem System auszubrechen, gefunden.

In dieser Zeit habe ich auch angefanen zu tauchen und mit jedem weiteren Tauchgang wurde ich süchtiger. Ich möchte euch hier aufzeigen, was mir das Tauchen gibt und warum es ein so grosses Suchtpotentisl für mich hat. 

Völlige Freiheit

Der Weg zum Tauchplatz ist meist verbunden mit einer Bootsfahrt entlang von wunderschönen Küsten. Viele Leute geben eine Unmenge an Geld aus, um irgendwohin zu fliegen und die Natur dort zu geniessen. Ich habe das jeden Tag und es ist mir noch kein einziges Mal verleidet. Auf dem Weg beobachte ich das Wasser, die Wellen, die Strömung. Das Meer hat viel zu erzählen, man muss nur richtig hinhören. Manchmal, mit etwas Glück, sind auf dem Weg Delphine oder Wale zu sehen. 

Dann unter Wasser herrscht absolute Schwerelosigkeit. Man kann über einem Abgrund schweben und niemals runterfallen. Unter Wasser gibt es keine Gravität, alles ist gleich schwer oder gleich leicht. Es ist wie fliegen, nur - wie bereits erwähnt - man kann nicht fallen. Alles ist ruhig. Man braucht sich mit niemandem unterhalten, man ist einfach, ein Besucher in dieser uns fremden Welt. Auf einem entspannten Tauchgang empfinde ich völlige Freiheit und völligen Frieden unter Wasser. Ich fühle mich zuhause. Ich sehe eine Landschaft, die vielen, die nicht tauchen, für immer verborgen bleibt. 

Manchmal, wenn ich einer Steilwand entlang hinunter in die Tiefe blicke, ruft sie mich. Die endlose Tiefe und das Blau fasziniet mich. Was ist da unten? Der Reiz, einfach weiter zu sinken und niemals aufzutauchen ist da. Klingt für die einen jetzt vielleicht etwas deprimierend oder gar nach Suizidgedanken, hat aber damit überhaupt nichts zu tun. Es ist einfach die Fasziniation der Tiefe, der Unterwasserwelt, und den Frieden, den ich dort finde,  die mich in ihren Bann ziehen.

Das Meer ist aber auch unglaublich mächtig. Wenn wir seine Sprache nicht richtig verstehen oder seine Zeichen falsch interpretieren, kann das fatale Folgen haben. Wir sind Landtiere und bewegen uns in einer femden Welt, in die wir eigentlich gar nicht gehören. Das Meer ist mächtig und nimmt sich, was es sich nehmen will. Das Meer - oder Wasser allgemein - ist nicht unser Freund. Es toleriert uns und wenn wir einen Fehler machen, bezahlen wir dafür. Dessen muss man sich immer bewusst sein, wenn man es mit dem Meer aufnimmt. Wie überall ist Angst fehl am Platz, Respekt jedoch überlebenswichtig.

Es gibt viele Sportarten, die ein gewisses Risiko mit sich bringen. Viele sogenannte Extremsportler kennen die Gefahren ihres Sportsund wissen, dass wenn sie sich einen Fehler erlauben, dies fatale Folgen haben kann. 

Dann, wieder an der Wasseroberfläche kehrt die Realität zurück. Man steigt aus dem Wasser, die Gravität kehrt zurück und mit ihr auch die Bürden des Alltags. 

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