Die Kehrseite

30.12.2013 14:03
 
In meinem Blog beschriebe ich, wie toll alles ist und wie viel Spass ich hier habe. Da das Leben aber nicht immer nur aus Spass besteht und man manchmal mit der harten Realität konfrontiert wird - ja auch im Paradies gibt es Negatives - dachte ich, es tut gut, mal aufzuschreiben, was vielleicht nicht so toll ist hier.
 
Das Wort Paradies stammt aus dem griechischen und steht für 'eingezäunter Garten'. Manchmal vergisst jemand, die Tür zu schliessen und etwas schleicht sich rein, was man eigentlich nicht sehen möchte. 
 

Eine Frage des Karmas

Wie bereits beschrieben bleibt man hier immer ein Farang. Woran erkennt man einen Farang? Er hat weisse Haut. Also keine Chance, sich zu tarnen! ;-)
Thais gehen im Vergleich zu beispielsweise Indern noch heilig mit den Farangs um. 
Man wird nicht offensichtlich über den Tisch gezogen. Die Einheimischen, insbesondere im Norden, sind ultafreundlich. Einige glauben, dass ein Farang im  früheren Leben ein besonders feiner Mensch war und es deshalb verdient hat, als reicher Weisser geboren zu werden. Seven Eleven-Mitarbeiter sind grundsätzlich unfreundlich. Ein Thai gibt lieber falsche Wegbeschreibungen, als dass er das Gesicht verliert, indem er zugibt, dass er er nicht weiss wo dieses und dieses Restaurant ist. Ist ärgerlich, aber wenn man sich dessen bewusst ist, kann man vermeiden, an den falschen Ort zu gelangen.
Wenn ich zum 100tsten Mal gefragt werde, ob ich ein Taxi will, orientiere ich mich an den Pinguinen von Madagaskar und mache auf 'immer lächeln und winken Jungs, immer lächeln und winken'. 
 

Lonely rider

Wer grundsätzlich alleine reist, dem kann es passieren, dass er sich mal unendlich einsam fühlt. Dann noch ohne Wifi und ohne Natelempfang irgendwo im Nirvana... Man kann nicht mal kurz eine Sms an Freunde schicken. Tja, immerhin hat man noch sich selber. 
 

Heimweh

Weihnachten ohne Tannenbaum, ohne Geschenke, ohne Eltern? Das Bett ist nicht wie das Zuhause, man vermisst das Sofa inkl. Fernseher, man ist erkältet und kann nicht einfach bei Mutti anrufen. Man vermisst sein Lieblingsgericht, man ist an einem fremden Ort ohne ein Dach über dem Kopf. Aber aus irgendeinem Grund ist man ja von zuhause gegangen...
 

Realität

Ich habe soeben einen Mann kennengelernt, der vor acht Monaten einen Schlaganfall hatte und sein Gedächtnis verloren hat. Paaaoooww, da ist sie, die Reealität, der Fakt, dass das Leben kein Ponnyhof ist. Will ich das hören? Will ich darüber nachdenken, dass ich oder jemand den ich liebe morgen tot sein könnte? Ich bin doch im Paradies, da sollte doch alles so schön sein! 
Das unterstreicht nochmals: jeden Tag so leben, als wäre es dein letzter! 
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