Das stille Örtchen

12.08.2016 17:38

 

 

In der Schweiz haben wir das Privileg, das immer alles ziemlich sauber ist, auch Restaurant-Toiletten zum Beispiel. Stille Örtchen sind hier etwas anders und das Wort "Nasszelle" bekommt eine ganz andere Bedeutung.

In diesem Post stelle ich euch die asiatische Toilettenerfahrung vor.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Toiletten hier in Asien. Die normale Kloschüssel, die es auch in der Schweiz gibt oder das Loch im Boden, wo man sich (als Frau) draufstellt und in die Hocke geht. Vielleicht kennt ihr das aus Italien.

Auf Toilettenpapier wird grundsätzlich verzichtet, denn der asiatische Toilettenbesuch ist eine halbe Dusche. In Badezimmern in Wohnungen befindet sich ebenfalls die Dusche, die aber nicht durch einen Duschvorhang abgetrennt ist. Nein, wenn man hier duscht, kann man gleichzeitig die Toilette und das Waschbecken abduschen. Oder man könnte auf der Toilette sitzend eine Dusche nehmen und sich gleichzeitig die Zähne putzen.

Bei privaten Toiletten befindet sich immer ein Schlauch neben der Toilette, der Anstelle des Klopapiers verwendet wird. Üblich ist, dass man seine ganze Garnitur vom Bauchnabel abwärts ablegt und an einen Haken im Badezimmer hängt, sein Geschäft verrichtet und dann Gebrauch vom Schlauch macht. Da das eine ziemlich nasse Angelegenheit ist, zieht man wie erwähnt die Hosen aus. 

Bei öffentlichen Toiletten findet man meist ein Loch im Boden. Für die Herren eher weniger ein Problem, die Damen hingegen können noch so zielsicher sein, es geht immer etwas daneben. Deshalb gilt auch hier:

Schuhe und Hose werden ausgezogen. Manchmal befindet sich anstelle eines Schlauches auch ein Hahn auf Kniehöhe, darunter ein Eimer und im Eimer eine Plastikschale. Hier wird die Plastikschale zur Reinigung verwendet. Damit alles schön sauber ist, werden die Füsse gleich noch mitgewaschen. Wieder angezogen, wäscht man sich die Hände dann gleich noch in der Toilette unter dem Hahn, der sich auf Kniehöhe befindet.

Das ist der asiatische Klosomat.

Ganz ehrlich ist mir das ein bisschen zu "local" und ich verwende nach wie vor das gute alte und verlässliche Klopapier. Allerdings ist es dann ratsam, zwischendurch zwei- oder dreimal zu spülen, damit das Papier "in Raten" in der Kanalisation verschwindet und die Rohre nicht verstopft. Auch beim Herumreisen habe ich immer ein Notfalltoilettenpapier mit dabei. Ich will meine Schweizer Wurzeln ja nicht ganz verlieren!

Denkt nächstes Mal an mich, wenn ihr auch auf dem stillen, privilegierten Örtchen befindet, immer Lufterfrischer zur Verfügung stehen und die Klobrille womöglich noch gepolstert und gewärmt ist. 

 

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