Zweifel im Paradies

31.07.2016 09:31

"If you can't figure out your purpose, figure out your passion. For your passion will lead you right into your purpose."

Die letzten Wochen waren eher etwas schwierig und für mich persönlich eine Herausforderung.

Da in Europa die EM stattfand und viele Touristen wegen den Gerüchten über "Riesenwellen" ihren Urlaub absagten oder woanders planten, hat sich die ganze Tauchsaison um einen Monat verschoben. Normalerweise beginnt die Saison hier Anfangs Juni, dieses Jahr hat sie im Juli begonnen. Das bedeutet also; keine Arbeit, bis die Touristen dann endlich kommen. Und es bedeutet auch kein Einkommen. Viele Tage habe ich daher zuhause verbracht, möglichst versucht, günstig zu essen und gehofft, dass die Touristen dann doch noch kommen. Viele Male habe ich hinterfragt, ob es sich wirklich lohnt, von der Hand in den Mund zu leben und nur so viel Geld zu haben, wie man Tage arbeitet. 

Nach Wochen des Wartens und Herumsitzens sind sie dann doch noch gekommen. Anfang Juli hatte ich endlich Arbeit, konnte für zwei Wochen jeden Tag arbeiten. Dabei durfte ich mit Mantas und Mondfischen tauchen! Herrlich. Ich war wieder überzeugt, dass das Tauchen genau das ist, was ich für immer tun möchte. Plötzlich bekam ich jedoch eine Ohrenentzündung. Für mich nichts Neues, da ich während der letzten zwei Jahre schon etwa 10 Ohrenentzündungen hatte. Da ich nun aber endlich Arbeit hatte, wollte ich es auch ausnutzen. Es konnte ja nicht sein, dass ich rumnörgle wenn keine Arbeit da ist und wenn sie dann da ist, arbeite ich nicht. So habe ich meine Ohren mit Antibiotikatropfen versorgt und es schien auch alles gut zu werden. Eine Woche später fings wieder von Vorne an, diesmal aber viel schlimmer. Ich hatte solche Ohrenschmerzen, dass ich zum Arzt musste, einfach um zu sehen, ob die Ohren noch da waren. Ich bekam Antibiotikatabletten und wollte für ein oder zwei Tage aus dem Wasser bleiben. Ich war völlig frustriert. Wieder einmal inmitten von einem Haufen Arbeit, auf den ich so lange gewartet hatte, war ich krank.

Einen Tag später war ich wieder etwas motivierter, dachte jedoch nicht, dass es mich gleich nochmals erwischen würde. Am Mittag ass ich ein leckeres Nasi Campur mit Reis, Bohnen und Poulet. Zwei Stunden später hatte ich eine Lebensmittelvergiftung mit allen ihren Symptomen (die ich jetzt hier aus Rücksicht auf euch nicht näher spezifiziere). Es ging mir wirklich schlecht. Nachdem ich einige Stunden gebraucht hatte, das Nasi Campur wieder loszuwerden, konnte ich endlich eine Tablette einnehmen, dank der ich die Nacht im Bett und nicht im Badezimmer verbringen konnte. 

Am nächsten Tag, das war gestern, gings mir nicht viel besser. Ich konnte einfach nichts essen, hatte absolut keinen Appetit, und wenn ich doch etwas gegessen habe, wurde es mir wieder kotzübel. Deshalb ab zum Arzt, um ein neues Antibiotikum abzuholen. Meinen Ohren geht es eigentlich soweit wieder gut, gerade bin ich dran, meinen Magen mit Salz-Keksen zu füttern und hoffe, dass ich bald wieder im Strumpf bin, um wieder tauchen zu können.

 

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