Meins, meins, meins, meins...

27.05.2014 11:13

Der erste Gedanke

Als ich nach drei Monaten in meine Wohnung kam und mich umschaute, dachte ich nur eines: Das ist alles Meins! Meine Wohung, meine Möbel, mein eigenes Bett, mein Laptop (der nach 3 Monaten iPad riesig erschien), meine 100 tausend Cremes im Badezimmer, meine Staubfänger... alles meins. Das habe ich mir alles selbst mit meinem eigenen Geld gekauft.
Es ist verrückt, das einem das gar nicht bewusst ist, wenn man nie darauf verzichtet hat. Wenn ich jetzt so zurück schaue, klingt das schon ein wenig albern was ich hier schreibe. Aber es ist tatsächlich so. Man wird sich erst bewusst, wie vieles an Materiallem man besitzt, wenn man mal drauf verzichtet hat.

Der zweite Gedanke

Mein zweiter, unmittelbarer Gedanke war: was um Himmels Willen mache ich mit all den Dingen, die ich doch gar nicht zwingend benötige? Ich sehe mir meine Schuhe an: 40 Paar Schuhe. Für was genau benötige ich 40 Paar Schuhe? 100 tausend verschiedene Creme im Badezimmer. Für was genau brauche ich das? Und was mache ich damit? 50 verschiedene Tupperware. Shampoo-Vorrat für die nächsten 5 Jahre. 5000 Räucherstäbchen. Weingläser, Whiskeygläser, Drinkgläser, Plastikbecher. 15 Paar Jeans. 4 Pfannen. Skischuhe, Snowboardschuhe, Dekoartikel. Mir wurde schlecht.

Der dritte Gedanke

Okey, ganz ruhig. Ich wusste ja bereits, dass ich die Wohnung abgeben würde und das alles irgendwie loswerden wollte.
Eine gedankliche Soll/Haben-Analyse hat mir dann geholfen, mir einen Überblick über sämtliche vorhandenen Dinge zu verschaffen. Was ich in den letzten zwei Jahren nicht benötigt habe oder gar nicht erst aus der Zügelkiste ausgepackt habe, wurde schonungslos entsorgt. Entweder habe ich es an Freunde weitergegeben, an eine Flohmarkt-Tante verschenkt oder wirklich weggeschmissen. So habe ich immer weiter verfeinert, was ich behalten möchte, was ich mitnehmen möchte und was ich entsorgen möchte. Die 100 tausend Cremes zum Beispiel bin ich grosszügig am aufbrauchen, die 40 Paar Schuhe habe ich aussortiert und behalte nur noch diejenigen, die bequem sind und die ich wirklich benötige. Die Küchenartikel habe ich verkauft und auf ein überlebensnotwendiges Minimum reduziert. Mit den Kleidern habe ich das ungefähr gleich gemacht. Drei volle 110-Liter Kübelsäcke Kleider habe ich gespendet.

So wird Schrittchen für Schrittchen "Meins" verkauft, verschenkt, entsorgt, eingestellt oder mitgenommen. Ein Problem weniger auf dieser Welt.

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